Konzept
Wir begleiten Übergänge.
Wir begleiten Übergänge.
Das Projekt richtet sich an junge Volljährige, die nach dem Auszug aus stationären Einrichtungen strukturelle Unterstützung benötigen.
Unser Ansatz: keine Alltagsbetreuung – sondern Begleitung bei konkreten Übergängen.
Mit dem Projekt Haus Ahrensfelder Chaussee in Berlin-Marzahn bietet die BeKoBES gGmbH ein spezialisiertes, ambulantes Unterstützungsangebot für junge Volljährige im Übergang von stationären Hilfen in ein eigenverantwortliches Leben.
Das Konzept richtet sich an Careleaver:innen im Alter von 18 bis 21 Jahren, deren individueller Hilfeverlauf eine zeitlich begrenzte, gezielte Nachbetreuung erfordert – insbesondere im Hinblick auf Verselbstständigung, die Sicherung sozialrechtlicher Ansprüche und die Integration in eigenen Wohnraum.
Die Unterbringung erfolgt in einem freistehenden Wohnhaus mit drei Zweier-WGs. Die pädagogische Begleitung erfolgt im Rahmen ambulanter Hilfen (z. B. nach §§ 30, 35, 35a oder 41 SGB VIII) und verfolgt klar definierte Ziele: den Aufbau selbstständiger Lebensführung, die aktive Anbindung an das soziale Sicherungssystem sowie die Vorbereitung und Umsetzung eines realistischen Wohnperspektivwechsels – in der Regel innerhalb von 12 bis 18 Monaten.
Das Angebot unterscheidet sich deutlich von klassischen stationären Wohnformen: Die jungen Erwachsenen gestalten ihren Alltag, Haushalt und ihre Freizeit in Eigenverantwortung. Die Fachkräfte stehen beratend und unterstützend zur Seite – vor allem in Übergangsphasen und bei Herausforderungen im Alltag. Ziel ist es, die Jugendlichen in die Lage zu versetzen, alltägliche Aufgaben eigenständig zu bewältigen oder gezielt Hilfe in Anspruch zu nehmen – etwa bei Behördenkontakten, Anträgen, Krisen oder Wohnungssuche.
Ein wichtiger Baustein des Projekts ist die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit einer Berliner Hausverwaltung, die stadtweit Wohnungen und WG-Zimmer vermittelt. Diese Kooperation schafft reale Auszugsperspektiven und erhöht die Chancen auf nachhaltige Verselbstständigung – ein zentrales Erfolgskriterium des Projekts.
Das Haus Ahrensfelder Chaussee versteht sich nicht als neues betreutes Wohnangebot, sondern als niedrigschwelliges Übergangsmodell mit klarem Fokus: Zielorientierung, Verantwortungsübernahme und eine langfristige Entlastung der Jugendhilfe.
Die pädagogische Arbeit im Haus Ahrensfelder Chaussee basiert auf einer Haltung, die junge Erwachsene als eigenständige Persönlichkeiten mit individuellem Entwicklungstempo und eigenem Verantwortungspotenzial versteht.
Die Fachkräfte agieren nicht als Alltagsmanager:innen, sondern als verlässliche Ansprechpersonen, die Orientierung geben, Prozesse begleiten und Übergänge absichern. Grundlage ist ein professionelles, dialogisch geprägtes Verhältnis – geprägt von gegenseitigem Respekt, Klarheit und nachvollziehbaren Erwartungen.
Die Beziehung zu den jungen Menschen entsteht nicht durch pädagogische Nähe oder gruppendynamische Strukturen, sondern durch Transparenz, Verbindlichkeit und die konsequente Einbindung in alle Hilfeprozesse. Vertrauen wird dabei nicht vorausgesetzt, sondern aufgebaut – durch eingehaltene Zusagen, verlässliches Handeln und professionelle Kontinuität.
Eigenverantwortung steht von Beginn an im Mittelpunkt. Die Bewohner:innen tragen die Verantwortung für ihren Alltag, ihre Entscheidungen und ihr persönliches Tempo. Die Einrichtung bietet dafür einen stabilen Rahmen – keine Ersatzstruktur.
Diese Haltung grenzt sich bewusst von klassischen stationären Konzepten ab: Es geht nicht um Betreuung, sondern um Begleitung auf Zeit. Die Maßnahme ersetzt keine Eltern, keine Wohngruppe und keine rund-um-die-Uhr-Struktur – sie schafft Raum für Selbstgestaltung und verantwortungsvolle Lebensführung.